Direkt vom Ort Porto Cristo, der etwas südlich von Cala Millor liegt, kommt man zu den Coves del Drac (kastilisch Cuevas del Drach und deutsch Drachenhöhle), einer der Hauptsehenswürdigkeiten der Insel. Diese massive Tropfsteinhöhle ist ein Must-See und bietet sich gerade im Winter für einen Besuch an.
Der Geschichte nach spielten schon im Mittelalter die Kinder nahe dem Höhleneingang der Drachenhöhle – der damals als ein kleiner Teil des gesamten Höhlensystems bekannt war – und um zu verhindern, dass die Kleinen in die Höhle vordringen und vielleicht verloren gehen erzählten die Eltern, dass dort ein Drache leben würde – so kommt die Höhle zu ihrem Namen.
Im Lauf der Zeit bildeten sich dann verschiedene Legenden rund um die Drachenhöhle – so sollen zum Beispiel Piraten oder die Tempelritter dort ihre Schätze versteckt haben. Nach der Zerschlagung des Templer-Ritterordens befahl der Gouverneur von Mallorca 1339 eine Expedition um diesen mystischen Schatz der Templer zu finden und so entstanden die ersten Karten und die Höhlen wurden teilweise erkundet.
Die ersten Forschungen und der Llac Martel
Im 19. Jahrhundert erforschten und kartographierten verschiedene Höhlenforscher das Höhlensystem der Coves weiter und der Franzose Edouard Martel entdeckte auch den unterirdischen See der heute nach ihm als Llac Martel benannt ist. Dieser See dient heute als spektakuläre Kulisse für ein unterirdisches Klassik-Konzert auf Booten sowie für Bootsfahrten, beides ist im Eintrittpreis inkludiert*. Auch spannend: der See hat konstant immer 20°C, ist 177 Meter lang und ca. 40m breit.
Höhlentourismus und Dramatisierung der Drachenhöhle
In den 1920er Jahren kaufte der findige Mallorquiner Anwalt Juan Servera Camps das Landgut San Moro, auf dem der Eingang zu den Höhlen lag. Nach damaliger Gesetzgebung erwarb er damit den Eingang und – unabhängig von der unterirdischen Ausbreitung – auch die Drachenhöhle und begann, diese für den Tourismus zu erschließen.
So wurden unter anderem unter seiner Ägide die befestigten Wege angelegt, ein weiterer Zugang erschlossen sowie die dramatische und teilweise richtig beeindruckende Beleuchtung der Gesteinsformationen geschaffen. Heute gehört die Drachenhöhle dank seinem Einsatz zum Fixpunkt jeder Inseltour und niemand sollte sich das entgehen lassen.
Die Preise sind mit 15,- EUR im Vorverkauf und 16,- EUR vor Ort durchaus angemessen für die geführte einstündige Tour, kommen sie ja auch dem Erhalt der Höhlen zugute.
Wichtig: in der Hauptsaison sollte man online unter http://www.cuevasdeldrach.com/de/ seinen Wunschtermin buchen und sich online Tickets kaufen, die Plätze sind nämlich limitiert.
* durch Corona entfallen derzeit die Bootsfahrten, das Klassik-Konzert und die Führungen finden aber regulär statt

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