Weihnachten auf Mallorca ist eine ganz spezielle Zeit im Jahr – auch auf einer der schönsten Inseln des Mittelmeers. Allerdings gibt es einige interessante Unterschiede und Traditionen wie das Fest von den Mallorquinern gefeiert wird, die wir euch heute gerne ein wenig näher bringen wollen.
Die Feiertage auf Mallorca
Wie in den meisten anderen katholisch geprägten Ländern konzentriert sich auch zu Weihnachten auf Mallorca alles rund um den 24. und 25. Dezember.
Misa del Gallo
Am 24.12. gibt es mit der „Misa del Gallo“ (katalanisch „Missa del gall“, wörtlich Messe des Hahns) die traditionelle Mitternachtsmesse. Diese wurde das erste Mal von Egeria, einer Galizierin, die um 380 auf Pilgerfahrt im Heiligen Land war, urkundlich erwähnt. Sie wurde dort nämlich Zeuge wie frühe Christen um Mitternacht mit einer kleinen Messe das Mysterium um Christi Geburt ehrten. Ungefähr ein halbes Jahrhundert später wurde diese Praxis dann von Papst Sixtus III. institutionalisiert, der Legende nach in der Zeit direkt nach dem Hahnenschrei – daher der Name „Messe des Hahns“.
In der Mitternachtsmesse wird in vielen Kirchen auf Mallorca der „Gesang der Sibilla“ – meist von einem Mädchen mit Kostüm und Schwert – vorgetragen, so auch unter anderem im Kloster Lluc, von dem wir bereits berichtet haben.
Traditionell nehmen die Mallorquiner am 24.12. gerne vor der Mette Truthahn und nach ihr noch heiße Schokolade und die berühmten Ensaimadas zu sich.

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© Didac Polo
El Gordo
Ein weiteres Highlight von Weihnachten in Spanien ist „El Gordo“, der Hauptgewinn der berühmten staatlichen Weihnachtslotterie. Wörtlich würde man „El Gordo“ wenig schmeichelhaft als „der Fette“ übersetzen, gemeint ist hier aber der Ausdruck für den Hauptgewinn – und der kann sich traditionell sehen lassen! So gab es 2017 zum Beispiel die unfassbare Gewinnausschüttung von sage und schreibe 2,4 Milliarden Euro!
Oftmals werden in Spanien durch die Lotterie ganze Dörfer, die gemeinsam Teil-Lose spielen, auf einen Schlag reich, auch die Immobilienpreise soll das schon mitunter hochgetrieben haben und es ist kein Wunder, dass die Ziehung eines der Highlights des Weihnachtsabends ist.
Schlechte Nachrichten für Geschenke-Tiger
Für die kleinen Weihnachtsfans gibt es auf Mallorca (teilweise) schlechte Nachrichten, gibt es doch in vielen Familien die Geschenke nicht wie bei uns am 24. oder 25. Dezember sondern erst zum Dreikönigstag am 6. Januar!
Dann findet aber am Vorabend eine Kinderparade mit viel Stimmung und fliegenden Bonbons statt und die Kleinen können endlich ihre Geschenke in Empfang nehmen.
Erlesene Genüsse in der Weihnachtszeit
Neben Ensaimadas, dem Weihnachtstruthahn und der heißen Schokolade gibt es um die Weihnachtsfeiertage noch viele weitere Genüsse, die das Herz höher schlagen lassen: so essen die Mallorquinerinnen und Mallorquiner zum Beispiel gerne Marzipan, kandiertes Obst und auch Schmalzgebäck, es kommt die Sobrasada (traditionelle mallorquinische Streichwurst) auf den Tisch und es gibt sogar Spanferkel.
Eine weitere nette Besonderheit ist der „Roscón de Reyes“, der Dreikönigskuchen: in ihm wird eine kleine Überraschung in Form einer Süssigkeit, Bohne oder einer Figur von Jesus eingebacken. Wer die Christusfigur findet muss sie der Tradition nach zur Kirche bringen und oft wird am selben Abend dazu eine Party gefeiert. Der Kuchen selbst ist oft oval und entsprechend groß damit Familie und Freunde alle ein Stück abbekommen und mit Feigen, Kirschen, allerlei Trocken- und Dörrobst oder Quitten dekoriert.